Uraufführung

Die Uraufführung der Auftragskomposition von Florian Moitzi


Der kompositorische Auftrag, der den Dunkelsteinerwald mit vielfältiger Kreativität, aber auch handwerklicher Erfahrung und orchestralem Geschick musikalisch nachzeichnen sollte, wurde im Sommer 2020 ausgeschrieben. Aus den zahlreichen spannenden musikalischen Ideen wurde von einer Fachjury ein Projekt ausgewählt, das sich sowohl musikalisch sensibel mit der Region, ihrer Geschichte und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern auseinandersetzt und darüber hinaus auf die spezifischen Bedürfnisse der regionalen Blasmusikensembles eingeht.

Das Auftragswerk entstand mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich.

Die Präsentation und Uraufführung des Werkes ist im Rahmen von [Der Musikimpuls] fand am Sonntag, dem 6. Juni 2022 statt. Dargebracht wurde das Werk von der Trachtenkapelle Rossatz unter der Leitung von Ehren-Bezirkskapellmeister Günter Weiß im Schlosshof Rossatz.


Das Werk (nach der Projektbeschreibung des Komponisten)


Das Auftragswerk beschreibt musikalisch die Erlebnisse und Entdeckunge eines Wanderers im Dunkelsteiner Wald. Eine mystische Stimmung mit lange ausgehaltenen Tönen wird am Beginn von Vogelgezwitscher und dem Klopfen eines Spechtes begleitet. Dazu setzt das Waldmotiv ein, welches im Werk mehrmals vorkommt.

Da die Donau den nördlichen Abschluss des Dunkelsteiner Waldes bildet, wird der Flusslaufder Donau von Melk bis Mautern dargestellt. Das Motiv entspricht also der grafischen Darstellung des Flusses auf der Landkarte.

Schnell ändert sich die Stimmung. In einem fröhlichen, raschen Tempo marschiert der Wanderer durch den Wald. Das flotte Wanderer-Thema wechselt sich mehrmals mit einer romantischen Melodie ab, in welcher das anfangs beschriebene Waldmotiv vorkommt.

Es folgt ein langsamer, mystischer Teil, in welchem Kraftplätze beschrieben werden. Aus der Ferne erklingt ein Mönchsgesang.

Nach einer Überleitung sind Trommelklänge zu hören. Erinnerungen aus vergangenen Zeiten kommen auf. Der Einmarsch der Römer wird musikalisch beschrieben. Mehrere Trommeln begleiten ein heroisches Thema und symbolisieren die errichteten Straßen und Festungen in der Region. Mehrmals sind lateinische Heeresbefehle "Milites! Venite! Pergite!" zu hören - übersetzt heißt dies "Soldaten! Kommt und marschiert".

Schließlich lichtet sich der Wald und man bekommt einen traumhaften Ausblick in die Ferne. Aus diesem Grund erstrahlt nach dem dramitschen Teil das positive Hauptthema in neuem Glanz.


Florian Moitzi wurde am 11. September 1979 in Linz geboren. Seine musikalische Laufbahn begann mit den Instrumenten Flöte, Klarinette, Klavier und Saxophon. Neben seiner Tätigkeit als Volks- und Sonderschullehrer studierte er an der „Anton Bruckner Privat Universität“ Jazz-Saxophon bei Harry Sokal, Gerald Preinfalk und Florian Bramböck. Als Saxophonist trat er mit Alfons Haider, Bill Ramsey, Ray Anderson, Joseph Bowie, Heinz von Hermann und Eric Papilaya auf. Seit 2010 ist er Professor für Musikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich und hält Seminare in der Lehrer*innenfortbildung. Erste Erfahrungen im Komponieren machte er bei diversen Workshops (Otto M Schwarz, Thomas Doss, Ed de Boer, Klemens Vereno) und seinem Schwerpunktstudium bei Christoph Cech. Durch seine Funktion als Jugendleiter und Kapellmeister-Stellvertreter der Marktmusik Scharnstein Redtenbacher kam er zum Komponieren für Orchester. Er ist in mehreren Jazz-Formationen als Solo-Saxophonist tätig und erhält regelmäßig Kompositionsaufträge für Big-Bands, Chöre, Blasorchester und kleinere Ensembles.